Mag. Béatrice Gaigg
geboren 1968 in Paris
verheiratet, 3 Kinder
Französisch Lehrerin
YESolution zertifizierte Trainerin mit Schwerpunkt Trauer
Ausbildung zur Trauerbegleitung
Ausbildung zur coach und psychologische Beratung
Gründerin des Institut "franco-tyrolien d'Innsbruck"
und der Sprachschule "Sprachwelten"
Béatrice Gaigg
Ich habe im Juli 2016 durch einen tragischen Unfall meinen Sohn verloren. Er war 16 Jahre alt. Damals ist die Zeit für mich und meine Familie stehengeblieben.
Ich habe sofort für uns eine Familientrauertherapie organisiert, damit die Familie nicht auseinanderbricht. Denn wenn ein Kind stirbt, ist es wie eine Bombe, die in der Familie explodiert. Das Gleichgewicht der Familie wird in so einem Trauerfall zerstört und somit versucht jeder im Alleinkampf, auf seine eigene Art und Weise mit dem Verlust des geliebten Menschen zu überleben.
Jede Form der Trauer sollte respektiert werden, auch wenn sie ungewöhnlich erscheint.
Da wir uns aber in einer Ausnahmesituation oder einem Schockzustand befinden, haben wir nicht mehr das gleiche Maß an Verständnis und Geduld für den Rest der trauernden Familie. Unser Schmerz ist viel zu groß.
Man lebt nicht mehr, man wird gelebt. Wir funktionieren, weil die Gesellschaft es verlangt, obwohl wir völlig überfordert sind und das Leben auch nicht mehr "schmeckt".
Ich hatte daraufhin 5 Jahre Psychotherapie und Shiatsu Therapie. Ich habe in all diesen Jahren eine Vielzahl von emotionalen Zuständen erlebt. Die schlimmsten waren Wut und Schuld. Meine Trauerarbeit ist sicherlich die schwierigste und schmerzhafteste Aufgabe meines Lebens.
Sie ist eine Achterbahn der Gefühle: es tauchen mit der Zeit immer mehr existenzielle Fragen auf und man versucht zugleich verzweifelt, Antworten zu bekommen, welche nie beantwortet werden können: "Warum ich? Warum diese Person? Warum jetzt?" ....
Nichts ist mehr so, wie es früher einmal war. Alleine hätte ich diesen Weg nicht bewältigen können und den Weg zum Leben nicht wiedergefunden.
Ich meine, wirklich wieder zu leben: wieder Freude am Leben zu haben, wieder zu lachen ohne schlechtes Gewissen, sich zu erlauben, weiter in vollen Zügen zu leben. Ich habe gelernt, meinen Verlust zu zähmen und ihn in mein Leben zu integrieren. Mein Schmerz wird immer bleiben, aber er hat sich verändert. Ich habe mich mit dem Thema Tod und Trauer sehr viel beschäftigt und bin durch die Akzeptanz dieses traumatischen Erlebnisses gewachsen.
Ich habe damals eine Selbsthilfegruppe für verwaiste Eltern und Geschwister in Innsbruck bzw. in Tirol gesucht, doch leider nichts gefunden. Wir wollten nicht in eine Selbsthilfegruppe gehen für Menschen, die ihren Partner bzw. ihre Eltern verloren haben, da es nicht dieselbe Trauer ist.
Deshalb habe ich mich jetzt entschlossen, eine Selbsthilfegruppe für verwaiste Eltern und Geschwister und deren Angehörige und Freunde zu gründen.
Sie fragen sich vielleicht, warum Angehörige und Freunde? Es ist für mich sehr wichtig, weil ich selbst die Erfahrung gemacht habe, dass die Angehörigen und Freude mit der neuen Situation genauso überfordert sein können wie man selbst. Sie müssen selber um eine-n Nichte/Neffe, Cousine/Cousin, Enkelin/Enkel, Kind eines Freundes trauern. Sie wollen uns helfen, wissen jedoch oft nicht wie. Mit ihren gut gemeinten Worten und Ratschlägen verletzen sie uns manchmal ungewollt mehr, als sie uns helfen. Viele trauen sich nicht, mit uns offen über unseren Verlust zu reden, da sie glauben, mit diesem Thema das Pflaster von der Wunde zu reißen.
Da somit nicht über das verstorbene Kind geredet wird, fühlt man sich mit der Trauer alleine, isoliert und nicht verstanden. Der Name des Kindes sollte kein Tabu sein. Gemeinsam an das Kind denken, kann uns beim Trauern helfen.
Deswegen ist es wichtig, dass die Geschwister und deren Angehörige und Freunde genauso ein Teil dieser Gruppe sein können.
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1X pro Monat ab Oktober 2025:
Donnerstags 18h-19h30
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Ich begleite Ihnen auch gern persönlich.
Institut franco-tyrolien d'Innsbruck
Herzog-Friedrich-Strasse 15
Goldenes Dachl
6020 Innsbruck
E-Mail : verwaisteeltern@gmx.net
Tel.: +43 660 204 1972